Zahnfleischbluten – Alarm in der Mundhöhle

Zahnfleischbluten ist ein Alarmsignal – Entzündungen können entstehen

Wenn man aus der Nase blutet, und das über mehrere Wochen immer wieder, ist klar, dass man damit zum Arzt gehen muss. Blutet es im Mundraum, wird dieses Signal oft missachtet oder gar ignoriert. Zahnfleischbluten ist ein Alarmsignal! Welche Ursachen dahinter stecken können und warum der Zahnarztbesuch so wichtig ist, lesen Sie hier.



Bakterien in Zahnfleischtaschen – so entsteht Zahnfleischbluten!


Das Zahnfleisch ist ein wichtiger Indikator für die Mundgesundheit. Gesundes Zahnfleisch ist blassrosa, die Struktur ist ähnlich einer Apfelsinenhaut. Das sogenannte Stippling (kleine Grübchen/Tüpfelchen am Zahnfleischrand) ist ein Zeichen für stabiles Zahnfleisch. Es wird durch Fasern erzeugt, die Wurzelhaut, Kieferknochen und Zahnfleisch miteinander verbinden und zu einer funktionellen Einheit machen: Man spricht vom Zahnhalteapparat. Sind diese Fasern durch eine Entzündung oder andere Faktoren geschädigt, verschwindet das Stippling, die Oberfläche der Gingiva (Zahnfleisch) wird glatt glänzend und dunkelrot.


Zunächst blutet das geschädigte Zahnfleisch nur bei Berührung/mechanischen Reizen. Schreitet die Entzündung weiter fort, kann es zu Spontanblutungen ohne besonderen Auslöser kommen. Der Zahnhalteapparat kann durch vielfältige Einflüsse geschädigt werden. Es gibt Medikamente, die im Ruf stehen, Zahnfleischentzündungen oder Wucherungen entstehen zu lassen. Einige Grunderkrankungen (zum Beispiel die seltene Bluterkrankheit, Blutgerinnungsstörungen, Lebererkrankungen oder Virusinfektionen) können ebenfalls Zahnfleischbluten verursachen.


In den meisten Fällen sind jedoch Bakterien Schuld an der Gingivitis, wie die Zahnfleischentzündung genannt wird. Oft liegt mangelhafte Mundhygiene zugrunde. Speisereste bleiben zwischen den Zähnen stecken. Bakterien im Mundraum zersetzen diese und es kommt zu Entzündungen in den Zahnfleischtaschen. Zahnfleischbluten und unangenehmer Mundgeruch sind die Folge. Weil aus der Gingivitis leicht eine Parodontitis (Parodontose) entstehen kann, ist es wichtig, jedes Zahnfleischbluten vom Zahnarzt untersuchen zu lassen.


Alarmzeichen Blut – Entzündungen im Mund und ihre Folgen


Die Mundhöhle ist eine Brutstätte für Bakterien. Es gibt jedoch Bakterienarten, die bei schlechter Mundhygiene Erkrankungen wie Karies oder Parodontitis (Parodontose) hervorrufen können. Damit eine Entzündung oder Karies entstehen kann, benötigen die Bakterien Nährstoffe, die sie zersetzen können. Dadurch können sie sich stark vermehren und ihr Unwesen an Zähnen und Zahnfleisch treiben.


Durch mangelhafte Mundhygiene entsteht Plaque, ein Biofilm, der sich auf Zähnen zunächst im Bereich des Zahnfleischrandes anlagert. Gefährliche Bakterien vermehren sich dann ungehindert. Der Körper versucht durch die Bildung von Zahnstein eine Art Selbsthilfe. Diese ist jedoch zum Scheitern verurteilt, weil die so eingekapselten Bakterien besonders gut ohne Sauerstoff existieren können. So entstehen Entzündungen in den Zahnfleischtaschen, die unbehandelt zu Parodontitis und letztendlich zum Zahnverlust führen können.


Neben Schwellung und Rötung kommt es zu Blutungen und zur Zerstörung des Zahnhalteapparates. Die Zahnfleischtaschen werden tiefer und die Bakterien können ungehindert in den Körperkreislauf gelangen. Für Menschen mit Herzerkrankungen, Rheuma oder Diabetes (Zuckerkrankheit) sind aus diesem Grund eine gute Mundhygiene (dazu gehört neben Zahnbürste die Verwendung von Zahnseide und/oder Interdentalbürsten) sowie professionelle Zahnreinigungen in regelmässigen Abständen besonders wichtig.


Schwangerschaft: Zahnfleischbluten sollte vermieden werden!


Die hormonellen Veränderungen während einer Schwangerschaft führen dazu, dass sich die Zusammensetzung des Speichels verändert. Ausserdem werden die Schleimhäute und damit auch das Zahnfleisch weicher und anfälliger. Eine besondere Zahnpflege ist erforderlich, damit Zahnfleischbluten und die Schwangerschaftsgingivitis erst gar nicht entstehen können.


Während der Schwangerschaft sollte man mindestens zweimal zum Zahnarzt gehen. Klinische Studien belegen den Zusammenhang zwischen Parodontitis und Schwangerschaftsverlauf. Das Risiko einer Frühgeburt ist um das 7,5-Fache höher, wenn eine Parodontitis besteht. Daher ist eine frühzeitige Behandlung und Minimierung der Bakterien für die Gesundheit von Mutter und Kind enorm wichtig. Eine effiziente Mundhygiene, gute Ernährung sowie die Kontrolle und gegebenenfalls Behandlung durch den Zahnarzt sollten besonders während der Schwangerschaft fester Bestandteil der Vorbeugung gegen Zahnfleischbluten sein.


Die werdende Mutter kann durch gute Zahnputztechniken, Hilfsmittel wie Interdentalbürsten, Zahnseide und antibakterielle Mundspülungen Zahnfleischbluten und damit das Entstehen der Gingivitis weitestgehend vermeiden. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung, die den erhöhten Nährstoff- und Mineralienbedarf während der Schwangerschaft berücksichtigt, wirkt einem Kalzium-Mangel entgegen. Die Zähne bleiben stabil und das Zahnfleisch gesund.


Der Interdentalraum – Geburtsstätte von Gingivitis, Parodontitis und Mundgeruch


Viele Patienten glauben, Zähneputzen mit herkömmlicher Zahnbürste oder elektrischem Gerät reicht aus. Vielleicht kommt noch eine Munddusche zum Einsatz. Diese kann jedoch mitunter mehr schaden als nutzen. Gerade bei parodontal vorgeschädigtem Gebiss kann eine Munddusche bei falschem Gebrauch Verschmutzungen in vertiefte Zahnfleischtaschen spülen. Das führt zu einer Verschlimmerung, da die Bakterien noch tiefer in die Zahnfleischtaschen eindringen können.


Selbst bei richtiger Anwendung ersetzt eine Munddusche nicht die mechanische Reinigung der Zahnzwischenräume. Man stelle sich vor, ein verschmutzter Teller soll allein mit einem Wasserstrahl gereinigt werden. Aus Erfahrung weiss man, dass das nicht funktioniert. Spülbürste oder Schwamm ist notwendig, um alle Essensreste vom Teller zu entfernen. Genau so wenig funktioniert das Reinigen mit dem Wasserstrahl der Munddusche im Zahnzwischenraum (Interdentalraum).


Auch hier benötigt man ein mechanisches Instrument zum Entfernen gefährlicher Beläge. Interdentalbürsten und Zahnseide sind geeignete Hilfsmittel. Wie man diese richtig anwendet, zeigt Ihnen das Team der Zahnarztpraxis Dr. Farspour im Zuge der professionellen Zahnreinigung. Werden die Interdentalräume nicht regelmässig gereinigt, sind den Volkskrankheiten Karies und Parodontitis (Parodontose) alle Türen geöffnet. Im Kontaktbereich der Zähne entstehen unbemerkt Löcher, die sich regelrecht in den Zahn fressen. Ausserdem entzündet sich das Zahnfleisch, es kommt zu Zahnfleischbluten, dem ersten Anzeichen für eine Entzündung. Spätestens dann sollte umgehend der Zahnarzt aufgesucht werden.


Prothesen, Brackets & Co: Mundgesundheit mit Hindernissen


Gerade in den Bereichen zwischen den Zähnen, aber auch unter Zahnspangen, Prothesenklammern und Brückengliedern sammeln sich schnell Beläge (Plaque) an. Diese sind von Bakterien besiedelt, die an den Zähnen Karies verursachen und die Zahnfleischpapillen (so nennt man das Zahnfleisch zwischen den Zähnen) zurückdrängt. Das führt zunächst zu unauffälligen Entzündungen, die sich in gelegentlichem Zahnfleischbluten zeigen können. Ausserdem kommt es zur Bildung von schwefelhaltigen Verbindungen. Diese führen zu schlechtem Mundgeruch, sogenannter Halitosis. Natürlich kann diese auch durch Probleme im Magen verursacht sein. Es sollten jedoch immer zuerst Zähne und Zahnfleisch untersucht werden, wenn Mundgeruch beobachtet wird.


Kinder, die feste Zahnspangen, sogenannte Brackets, tragen, müssen ein intensives Training zur Zahnpflege bekommen. Gerade unter den Spangen und deren Befestigungen an den Zähnen kommt es bei mangelhafter Pflege oft zu Entzündungen am Zahnfleisch. Diese sind meist schmerzhaft, bluten sehr schnell und Mundgeruch entsteht. Ausserdem kann Karies dauerhaften Schaden unter den Brackets anrichten. Eine regelmässige engmaschige Überprüfung vom Profi ist zwingend erforderlich. Es nützt niemandem, wenn die Zähne nach Behandlungsabschluss schön gerichtet sind, jedoch von Karies zerfressen, braun und kaputt.


Ein weiteres Problem stellt die Versorgung mit Brücken dar. Unter den Brückengliedern (dem Bereich der fehlenden Zähne) muss eine spezielle Zahnseide (Ultrafloss) zum Einsatz kommen. Sonst sammeln sich dort Bakterien und Beläge an, die zu schmerzhaften Druckstellen und Entzündungen führen können. Auch hier kommt es dann zu Zahnfleischbluten. Zahnersatz, der herausnehmbar ist, muss zum Reinigen der Zähne auf jeden Fall vorher herausgenommen werden. Nur so sind alle Zahnoberflächen zugänglich für eine gründliche Reinigung: Zahnfleischbluten und Mundgeruch können gar nicht erst entstehen.


Zahnfleischbluten – gute Mundhygiene beugt vor


Wie bei allen Erkrankungen im Mundraum gilt auch für Zahnfleischbluten: "Vorbeugen ist besser als Heilen!" Wie man es richtig macht und was man beachten muss, lässt man sich am besten vom Profi erklären. Die richtige Mundhygiene von Anfang an lässt Zahnfleischbluten gar nicht erst entstehen. Regelmässige Kontrollen beim Zahnarzt und professionelle Zahnreinigungen runden die heimische Mundhygiene optimal ab. Geeignete Hilfsmittel wie Zahnseide, Interdentalbürsten und antibakterielle Mundspülungen gehören wie die Zahnbürste zu einem kompletten Zahnpflegeset. Denn nur mit einer sorgfältigen Zahnpflege kann man die Bakterien der Mundhöhle im Zaum halten und Schäden an Zähnen und Zahnfleisch wirkungsvoll verhindern.


Sollte es trotz guter Pflege plötzlich zu unangenehmem Mundgeruch, Zahnfleischentzündungen oder Zahnfleischbluten kommen, können die Weisheitszähne dafür verantwortlich sein. Wenn diese durchbrechen, kann das zu Zahnfleischproblemen führen. Diese Zähne sind oft im hinteren Bereich nicht fest mit dem Zahnfleisch verwachsen. Dadurch entstehen Zahnfleischtaschen, die schwer zugänglich für Hygienemassnahmen sind. Kommt es immer wieder zu Entzündungen, ist es sinnvoll, diese meist überzähligen Zähne zu entfernen.


Zahnfleisch – Alarmsignal Blut muss behandelt werden


Zusammenfassend muss gesagt werden, dass Zahnfleischbluten auf keinen Fall missachtet oder ignoriert werden darf. Jede Blutung im Mundraum sollte vom Zahnarzt untersucht werden. Nur so können schwerwiegendere Folgen wie Parodontitis und Zahnverlust vermieden werden. Das Team der Zahnarztpraxis Dr. Farspour ist Ihr Ansprechpartner in allen Fragen rund um Zähne und Zahnfleisch. Verlieren Sie keine wertvolle Zeit und vereinbaren Sie noch heute einen Termin, um das Zahnfleischbluten zu stoppen.