Schon ein paar Minuten am Tag genügen, um Zähne, Zunge und Zahnfleisch zu reinigen und damit einen grossen Beitrag zur eigenen Gesundheit zu leisten. Krankheitsauslösende Bakterien sind die Ursache für Karies und Zahnfleischentzündungen bis hin zu Zahnausfall und Mundgeruch. Eine gründliche Zahnreinigung sorgt dafür, dass schädliche Bakterien von der Zahnoberfläche weggeputzt werden und die Bildung von Zahnbelag und Zahnstein verhindert wird. Wer dreimal täglich für jeweils drei Minuten seine Zähne putzt, beugt sowohl Erkrankungen des Zahnhalteapparates als auch Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall vor.
Der Lohn für die Mühe sind helle und saubere Zähne, die das Lächeln verschönern sowie das gesamte Erscheinungsbild positiv unterstreichen. Voraussetzung für einen andauernden Erfolg sind neben der korrekten Putztechnik auch eine geeignete Zahnbürste sowie die richtige Zahnpasta. Nicht zuletzt spielen auch die Essgewohnheiten eine wichtige Rolle bei der Prophylaxe von Zahnkrankheiten. Richtig Zähne putzen will also gelernt sein – am besten von Kindesbeinen an. Je früher sich ein Kind an das tägliche Ritual gewöhnt, desto selbstverständlicher wird die effektive Zahnreinigung auch im Erwachsenenalter.
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Eine optimale Kariesprophylaxe beginnt mit Erscheinen des ersten Milchzahns. Der Zahnschmelz der ersten Zähnchen ist noch weich und damit anfällig für Kariesbakterien. Gereinigt werden die empfindlichen Zahnoberflächen anfangs noch zweimal täglich mit einem Wattetupfer oder einer weichen Fingerzahnbürste aus Silikon. Sind schon mehrere Zähne vorhanden, können diese nach dem zweiten Geburtstag mit einer Kinderzahnbürste und spezieller Kinderzahnpasta zunächst noch von den Eltern geputzt werden. Eine konsequente Zahnhygiene von Anfang an legt den Grundstein für ein gesundes Gebiss bis ins hohe Alter – Ihre Kinder werden es Ihnen danken!
Die Antwort lautet: ja! Auch Prothesen müssen geputzt werden, da sich ansonsten, wie bei natürlichen Zähnen auch, Zahnbelag und Zahnstein anlagern. Auf diesem Nährboden würden Bakterien und Pilze gedeihen und könnten die verbliebenen eigenen Zähne wie auch die Mundschleimhaut schädigen. Um Entzündungen von Zahnfleisch und Mundschleimhaut sowie Mundgeruch vorzubeugen, ist deshalb eine gewissenhafte Zahnhygiene gerade bei den dritten Zähnen unverzichtbar.
Herausnehmbare Prothesen, insbesondere implantatgetragener Zahnersatz, müssen nach jeder Mahlzeit gründlich von Speiseresten befreit werden. Die Borsten einer normalen Zahnbürste erreichen die Zahnzwischenräume oder die schwer zugänglichen Befestigungsanker allerdings eher schlecht. Mit einer geeigneten Interdentalbürste mit weichen Borsten sowie Zahnseide lassen sich Innenflächen und Zwischenräume von Prothesen sehr gut reinigen. Normale Zahnpasta kann die Oberfläche aufrauen, daher sollte eine spezielle Prothesenreinigungspaste verwendet werden.
Zähne putzen ist gerade nach einer Mahlzeit die beste Methode, um Speisereste sofort zu entfernen. Die Auswahl an Zahnbürsten für zu Hause und unterwegs ist riesig. Einige Grundregeln helfen bei der Auswahl: Der Kopf der Zahnbürste sollte klein sein, damit alle Ecken und Winkel der Mundhöhle erreicht werden. Abgerundete, weiche bis mittelharte Borsten sind ideal, da sie sich der Kontur des Zahnes anpassen und die Zahnsubstanz auch bei stärkerem Druck nicht so leicht schädigen.
Ungeeignet ist eine Zahnbürste mit Naturborsten, da Naturborsten innen hohl sind. Sie saugen sich mit Wasser voll und bilden einen Brutplatz für Bakterien. Eine Zahnbürste mit Kunststoffborsten ist hygienisch, braucht aber auch Pflege. In den Rissen von verschlissenen Borsten können sich Bakterien ansiedeln, deshalb sollte die Zahnbürste nach sechs bis acht Wochen gegen ein neues Stück getauscht werden. Idealerweise bewahrt man Instrumente für die Zahnreinigung trocken, sauber und getrennt voneinander auf.
1. Die manuelle Zahnbürste sorgt in Verbindung mit der richtigen Putztechnik für eine sehr gute Zahnreinigung. Sie kann einfach und schnell in einem passenden Etui verpackt und für unterwegs mitgenommen werden.
2. Die elektrische Zahnbürste führt bei den meisten Menschen
nachweislich zu einer Verbesserung der Zahnhygiene. Zähne putzen wird damit im wahrsten Sinne zu
einem Kinderspiel, doch auch ältere und bewegungseingeschränkte Menschen profitieren von der elektrischen Bürste. Meistens besitzt eine elektrische Zahnbürste einen integrierten Timer sowie eine Andruckkontrolle. Die elektrische Zahnbürste kann dadurch für eine schonendere Reinigung von Zahnsubstanz und Zahnfleisch führen.
Rotationszahnbürsten besitzen einen rotierend-oszillierenden Bürstenkopf mit einer Bewegungsfrequenz von circa 3000 Schwingungen pro Minute. Diese Rotation erzeugt zusammen mit den
Teilchen der Zahnpasta den Effekt einer Zahnpolitur. Rotationszahnbürsten sind die klassische Form einer elektrischen Zahnbürste und stellen innerhalb dieser Kategorie die günstigste Variante dar. Der Antrieb erfolgt über einen
Elektromotor. Wird der Bürstenkopf zu sehr aufgedrückt, kann die Zahnsubstanz wie auch das Zahnfleisch geschädigt werden. Daher werden diese oszillierenden Zahnbürsten nicht empfohlen.
Die Schallzahnbürste arbeitet im Gegensatz zu
Rotationszahnbürsten schonender und gründlicher für Zahnsubstanz und Zahnfleisch. Der ovale Bürstenkopf dreht sich mit einer deutlich höheren Frequenz von etwa 30.000 Bewegungen pro
Minute. Der Antrieb der Schallzahnbürste erfolgt über einen
Schallwandler, der zwischen 250 und 300 Hertz Schwingungsfrequenz erzeugt. Ihre intensive Reinigungswirkung erzielt die Schallzahnbürste mit der schnelleren Bewegung der Borsten, nicht etwa durch Schallwellen, wie der Name dieser
Zahnbürste vermuten lässt.
Eine echte Ultraschallzahnbürste löst Zahnbelag auch in kleinsten Zahnzwischenräumen mithilfe einer speziellen Zahnpasta, der durch die Ultraschallbewegungen hinausbefördert wird. Zähne putzen mit einer Ultraschallzahnbürste schont Zahnoberflächen und empfindliches Zahnfleisch.
3. Zahnpasta für die tägliche Zahnpflege enthält ausreichend Fluorid, um den Zahnschmelz widerstandsfähig gegen Karies zu machen. Testergebnisse bescheinigen Zahnpasten mit einem Fluoridgehalt von mindestens 1450 ppm gute oder sehr gute Ergebnisse. Eine Kinderzahnpasta darf bis zu 500 ppm Fluorid enthalten. Nach dem sechsten Geburtstag kann der Wechsel zu einer Zahnpasta mit einem höheren Fluoridgehalt von ca. 1000 - 1500 ppm Fluorid erfolgen, da jetzt der Zahnwechsel zum bleibenden Gebiss beginnt.
4. Zahnseide entfernt Zahnbelag und Speisereste auch in Zahnzwischenräumen sowie unter dem Zahnfleischsaum – dort, wo die Zahnbürste nur schlecht hinkommt. Gewachste Zahnseide gleitet gut und eignet sich daher für eng stehende Zähne, ungewachste oder aufgebauschte Zahnseide reinigt grosse Zahnzwischenräume besser. Wem diese Art der Zahnreinigung mit Zahnseide schwerfällt, kann spezielle Haltegeräte benutzen oder auf Interdentalbürsten zurückgreifen.
5. Mundspülung kann Zahnbelag nicht verhindern, aber durch den Zusatz bestimmter Kräuter das Zahnfleisch kräftigen. Eine fluoridhaltige Mundspülung ist nützlich, wenn mit dem Zähne putzen nach dem Verzehr saurer Lebensmittel gewartet werden muss. Die Anwendung von Mundspüllösungen mit antibakteriellen Wirkstoffen sollte zeitlich begrenzt sein sowie mit dem behandelnden Zahnarzt abgesprochen werden, um die Mundflora nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.
6. Zuckerfreier Kaugummi schützt die Zähne durch die vermehrte Speichelbildung. Schädliche Säuren werden neutralisiert und der Zahnschmelz wird geschützt.
Mindestens genauso wichtig wie die Wahl der geeigneten Zahnpasta oder Kinderzahnpasta ist die richtige Technik zum Zähne putzen. Hilfreich ist die immer gleiche Reihenfolge, um keinen Zahn zu vergessen. Das KAI-System bedeutet, zuerst die Kauflächen, danach die Aussenflächen und zuletzt die Innenflächen der Zähne zu putzen. Dabei darf nicht geschrubbt werden – die Zahnbürste wird nur mit wenig Druck bewegt. Die Zahnbürste wird in einem Winkel von 45° vom Zahnfleisch zum Zahn mit einer wischenden Bewegung geführt. Dadurch wird auch das Zahnfleisch sanft massiert, was gleichzeitig freiliegenden Zahnhälsen vorbeugt.
Fehler bei der Ernährung gefährden eine nachhaltige Zahnhygiene: Vorsicht ist nach dem Genuss von zucker- und säurehaltigen Lebensmitteln und Getränken wie beispielsweise Orangensaft, gesäuertem Tee oder Cola geboten. Eine Zahnreinigung sollte man erst mit einem zeitlichen Abstand von mindestens 30 Minuten vornehmen, denn Säure macht den Zahnschmelz weich und damit anfällig für mechanische Verletzungen. Für einen Säureangriff auf die Zähne sorgen vor allem klebrige Nahrungsmittel und Süssigkeiten. Je länger die Verweildauer auf den Zähnen ist, desto grösser wird die Kariesgefahr, da Bakterien genügend Zeit haben, den Zucker in Säure zu verwandeln. Nach dem Genuss hilft nur eine besonders gründliche Zahnreinigung.
Ihr Zahnarzt oder die Dentalhygienikerin beraten und unterstützen Sie kompetent bei Fragen zu Ihrer individuellen Zahnpflege, sei es für die natürlichen Zähne oder für Ihre Prothese!