Kann ein Nucki (Schnuller) bei Babys zu Deformationen und Schiefstellungen führen?

Welcher Nuggi verhindert Zahndeformationen?

Der angeborene Saugeffekt ist es, welcher Babys an der Brust der Mutter nuckeln oder sogar Ungeborene an ihrem eigenen Daumen lutschen lässt. Um dieses Bedürfnis nach der Geburt sekundär zu stillen, kommen unter anderem Beruhigungssauger (Schnuller, Nucki) zum Einsatz. Während das Saugen selbst eine positive Wirkung unter anderem auf die Hormonentwicklung hat, und natürlich in den ersten Lebensmonaten auch zur Nahrungsaufnahme dient, kann es langfristig zu negativen Effekten an Zähnen und Kiefer führen.



Zahlreiche kieferorthopädische Probleme resultieren aus dem Gebrauch von Schnullern


Nun soll natürlich kein Baby oder Kleinkind komplett auf den eigenen Schnuller verzichten, schliesslich hat dieser eine beruhigende Wirkung und setzt aufgrund des Saugens wichtige Hormone frei. Dennoch ist wissenschaftlich längst erwiesen, dass ein übermässiger Einsatz von Schnullern, zu langes Saugen oder schlicht schlecht konstruierte Schnuller zu unterschiedlichen Anomalien in der Kieferstruktur führen können.


Statistiken sagen aus, dass sich ungefähr zwei Drittel der auftretenden Kieferdeformationen und Zahnfehlstellungen auf den Schnuller, Flaschensauger oder das Daumenlutschen zurückführen lassen. Besonders wenn über mehrere Jahre ein zu grosser Schaft verwendet wird, kann das zu deutlichen Deformationen führen. Der Schaft ist das Verbindungsstück, welches sich zwischen dem eigentlichen Lutschteil und dem schützenden Lippenschild befindet. Zu grosse Saugteile oder eine schlechte Beschaffenheit sind ebenfalls häufige Gründe für negative Folgen.


Die am häufigsten auftretende Deformation bei übermässiger Nutzung von einem Nucki ist der sogenannte "lutschoffene Biss". Bei diesem klaffen die Schneidezähne, sowohl beim Ober- als auch beim Unterkiefer, zu weit auseinander und befinden sich unter Umständen in nach vorn versetzter Position – wodurch sie nicht mehr zueinander kommen und der Lippen- und Kieferschluss deshalb nicht mehr funktioniert.


Nach hinten versetzte Rücklagen vom Unterkiefer oder kontinuierliches Lippenbeissen zählen ebenfalls zu prominent vertretenen Problemen, deren Hauptursache in der zu häufigen Verwendung eines Schnullers oder einem "schlechten" Nucki liegt. Viele Probleme zeigen sich besonders dann, wenn alle Milchzähne beim Kleinkind vorhanden sind. Sobald sie ihre fixe Länge erreichen, bieten sie den natürlichen Kräften von Fremdkörpern im Mund eine grosszügige Angriffsfläche.


Zu langes Nuckeln kann die Zähne verdrängen


Wer zu lange an einem Nuckel saugt, verdrängt damit die eigenen Zähne und schadet nachhaltig dem Gebiss. Eine einfache Faustregel lässt sich auf diese Situation anwenden: Je grösser der Nuckel ist, desto schwerwiegender sind auch die Schäden, die durch den übermässigen Gebrauch entstehen können. Ist er besonders gross, könnte das Resultat gar ein offener Biss sein. Als Folge könnte eine Mundatmung mit erhöhter Infektanfälligkeit sowie ein Lispeln entstehen.


Gleiches gilt im Übrigen auch für die Daumenlutsch-Kinder. Der Daumen sorgt in diesem Fall für identische Fehlstellungen, wie sie in der Wissenschaft von Zahnärzten und Kieferorthopäden schon bei Nuggi beobachtet werden. Grund ist unter anderem der erzeugte Speichel, den das Kind kontinuierlich herunterschlucken muss. Wird der Speichel geschluckt, muss es jedoch die Lippen schliessen und den Nuckel fixieren. Diese Beanspruchung auf Gebiss und Kiefer, die beim Zusammenbeissen und Schlucken entsteht, entspricht einem Krafteinsatz von ungefähr 400 Gramm. Wenn nun bedacht wird, wie häufig Kinder den Speichel mit Schnuller schlucken müssen, kann das zu einer erheblichen Mehrbelastung führen – und das auf täglicher Basis!


Experten raten daher auf eine bewusste Verwendung des Nuckels und eine Abgewöhnung des Daumenlutschens. Die Lutschteile sollten idealerweise flach, klein und flexibel sein. Es empfiehlt sich eine eher quer-oval ausgerichtete Form. Diese Merkmale reduzieren die ausgeübte Kraftaufwendung auf Kiefer und Gebiss und reduzieren damit das Risiko für Fehlstellungen.